Mittwoch, 13. April 2011

Der Zweck des Daseins ist seine Wirkung

Für alle Existenzen im Universum gilt, dass sie nur wahrgenommen werden, wenn sie eine Wirkung haben, das soll sagen, wenn das Universum sich mit diesen Existenzen anders entwickelt als ohne sie. Dies gilt sowohl auf der Ebene der Elementarteilchen als auch auf der Ebene der makroskopischen belebten und unbelebten Natur. Die Wirkung von Existenzen kann sowohl stabilisierend als auch destruktiv sein. Ein Regenwurm frisst vermodernde Blätter und lockert den Boden und hilft so dem Baum weiter zu leben und Blätter zu produzieren. Der Regenwurm stabilisiert also seine und die Baumexistenz. Durch Einfluss Dritter ( z.B. Feuer oder Umweltgift ) kann solch ein langlebiges System zerstört werden. Es wird dann abgelöst durch ein anderes System, das auch wieder eine Zeit lang stabil sein kann. Alle Existenzen setzen die Eigenschaften und Fähigkeiten, die sie haben, ein, wie es ihrer Natur entspricht. Ihr Zweck ist die Wirkung in ihrer Umgebung. Die Wirkung kann sehr klein oder sehr groß sein, unabhängig davon, ob die Existenz selbst machtvoll ist oder nicht. Große Mächte können sich gegenseitig blockieren und Änderungen werden dann durch kleine Einflüsse bewirkt ( Das Zünglein an der Waage). Berühmt für solche großen Einflüsse kleiner Ursachen ist z. B. der Schmetterlingseffekt (siehe unter dem Stichwort in Wikipedia). Nach C. Nürnberger ( Faszination Chaos, 1993) gab es Computersimulationen für eine Superelastische Billardkugel, bei denen eine winzige Kraft einmal berücksichtigt wurde und einmal nicht: Die Gravitationswirkung eines Elektrons am Ende unserer Milchstraße ist eine solch winzige Kraft. Die Vernachlässigung dieser Kraft ergab dennoch nach einigen Minuten Rechenzeit abweichende Bahnen für die Billardkugel. Umgekehrt können große Kräfte erhebliche Änderungen herbeiführen, z.B. können Sturmfluten den Küstenverlauf von Inseln ändern, die dann jedoch nach einiger Zeit wieder durch neue Kräfte zunichte gemacht werden, so dass am Ende der Ausgangszustand beinahe wieder hergestellt ist, aber nur beinahe... Das Universum ist ein Netzwerk von verschiedensten Wirkungen verschiedenster Existenzen, die alle durch Ihre Wirkung den Lauf der Welt beeinflussen. Im menschlichen Leben kann ein von mir gesprochenes Wort unglaubliche Konsequenzen haben. Umgekehrt wird mein Verhalten durch meine Erfahrung, meine momentane Disposition ( hormonell und nervlich) und durch Reize meiner Umwelt beeinflusst. Dieses Wechselspiel treibt die Entwicklung der Welt voran. Wenn ich die einzelnen Wirkungen kenne, weiß ich noch nichts über ihren Sinn, denn dafür müsste ich alle Wirkungen im Universum berücksichtigen, die heutigen und die zukünftigen. Über den Sinn des Lebens kann man daher keine Aussage machen. Es muss genügen, dass man das Ziel des Lebens kennt: Das Ziel des Lebens ist der Tod.
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Bauer, Joachim
Warum ich fühle, was Du fühlst

Calvin, William H.
Wie das Gehirn denkt, die Evolution der Intelligenz

Görnitz, Thomas
Quanten sind anders

Lorenz, Konrad
Vom Weltbild des Verhaltensforschers

Metzinger, Thomas
Der Ego Tunnel

Nürnberger, Christian
Faszination Chaos: Wie zufällig Ordnung entsteht

Penrose, Roger
Das Große, das Kleine und der menschliche Geist

Smith, Leonhard A.
Chaos

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