Nih = Not invented here oder warum wir fremde Gedanken ablehnen
Ideen, die von anderen Menschen vorgetragen werden, stoßen oft zunächst auf Skepsis. Bei Wissenschaftlern wird dieses Phänomen scherzhaft als "not invented here ( nih) = nicht hier erfunden" bezeichnet. In der Wissenschaft hat das den erwünschten Effekt, dass neue Ideen sich erst gegen alle möglichen Einwände bewähren müssen, bevor sie akzeptiert werden. So vermeidet man, dass Wissenschaft durch eine Flut von unausgegorenen, meist inkonsistenten Ideen zugemüllt wird. Aber auch im täglichen Leben begegnet man oft solch einer Skepsis. Es spricht einiges dafür, dass diese Skepsis tiefere Gründe hat. Wenn ein anderer eine Idee hat, die ich nicht hatte, bedeutet das, dass er mir in diesem Punkt überlegen ist, wenn die Idee gut ist. So etwas wird kampflos nur hingenommen, wenn die Überlegenheit des anderen in meinen Augen schon von vornherein anerkannt ist, wenn unser Positionsvergleich also schon früher stattgefunden hat. So ist das bei Rudeltieren wohl üblich. In Partnerschaften, wie der Ehe, kann man oft beobachten, dass Ideen des Partners zunächst nicht akzeptiert werden, jedenfalls dann, wenn die Rangordnung noch strittig ist....
Wenn man also eigene Ideen einbringen will, ohne dafür kämpfen zu müssen, und auf die Urheberschaft verzichten kann, empfiehlt es sich eine Situationsbeschreibung so abzufassen, dass die Zuhörer dazu geführt werden, selbst die gewünschte Idee als Lösung zu entwickeln. Sie werden die Idee dann als ihre eigene empfinden und daher nicht abwehren.
Wenn man also eigene Ideen einbringen will, ohne dafür kämpfen zu müssen, und auf die Urheberschaft verzichten kann, empfiehlt es sich eine Situationsbeschreibung so abzufassen, dass die Zuhörer dazu geführt werden, selbst die gewünschte Idee als Lösung zu entwickeln. Sie werden die Idee dann als ihre eigene empfinden und daher nicht abwehren.
filfys - 10. Dez, 20:12