Urpuff statt Urknall

Die moderne Kosmologie geht davon aus, dass das Universum vor ca. 14 Milliarden Jahren aus einem punktförmigen Energieblitz entstand. Mit Hilfe der Elementarteilchenphysik traut man sich zu, die Energiestruktur und Teilchenumwandlung in den ersten 10 hoch-35 Sekunden berechnen zu können. Um die Berechnungen mit heutigen Messungen der Hintergrundstrahlung ( s. Wikipedia ) des Universums in Einklang zu bringen muss man dann allerdings annehmen, dass das Universum sich dann zusätzlich plötzlich in Überlichtgeschwindigkeit auf makroskopische Größe ( s. Wikipedia: Inflationäres Universum )ausdehnte, was erst noch mit der Relativitätstheorie in Einklang gebracht werden muss. Für die Berechnungen der Entstehung der Sterne und Galaxien muss zusätzlich angenommen werden, dass es sogenannte dunkle Materie im Universum gibt, die sich nur durch Schwerkraft bemerkbar macht, und deren Anteil viel größer ist als der Anteil normaler Materie. Messungen der Geschwindigkeit, mit der sich Galaxien voneinander entfernen legen neuerdings nahe, dass man zusätzlich weiterhin sogenannte dunkle Energie( s. Wikipedia) einführen muss, die zu einer beschleunigten Ausdehnung des Universums führt. Der Anteil dieser dunklen Energie ist wiederum viel größer, als der Anteil " Normaler" Energie im Universum.

Wenn man schon neue Wirkungen wie dunkle Energie und dunkle Materie in unser Weltbild einführt, sollte man jedoch prüfen, ob diese Akteure nicht ein einfacheres Gesamtbild zulassen: Es kann ja sein, dass dunkle Materie und dunkle Energie schon immer da waren, auch vor dem Urknall. Es kann ja sein, dass die anziehende Komponente und die expandierende Komponente zusammen Fluktuationen und lokale Dichteänderungen produzieren, die dann eine Umwandlung dunkler Materie und Energie in "sichtbare" Materie in einem makroskopischen Bereich praktisch zeitgleich bewirkt, so dass eine überlichtschnelle Expansion in den ersten Sekundenbruchteilen nicht mehr nötig wäre. Dies entspräche mehr einer Verpuffung statt eines punktförmigen Knalls. Die Ausdehnung des Universums wäre dann bis heute nur ein Mitnahmeeffekt des Verhaltens der dunklen Komponenten, die die sichtbare Materie mitschleifen.

Allerdings wären dann Berechnungen etwas schwieriger, da man über die dunklen Komponenten so wenig weiß. Von Vorteil aus wäre dagegen, dass man keine Einmaligkeit unseres Universums annehmen muss, sondern dass ähnliche Vorgänge immer wieder stattfinden, also immer wieder neue Universen entstehen, die natürlich keinen direkten Kontakt miteinander haben können.
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