Was von uns bleibt, ist was uns treibt
Alles was wir sind, sind wir von anderen. Unsere Erbanlagen sind das Gelernte von vielen Millionen Jahren, wenn wir epigenetische Effekte hinzurechnen, auch noch das der letzten Generationen. Von Geburt an werden wir gefüttert mit der Kultur unserer Umgebung. Diese Kultur, das kollektive Bewußtsein, das Wissen um richtig oder falsch, die Sprache, die Religion, das Gefühl für schön und hässlich und vieles mehr ist ein nichtmaterielles Bauwerk, das ebenfalls über zig-tausend Jahre errichtet wurde. Ein Bauwerk, an dem viele Generationen gearbeitet haben und an dem wir weiter arbeiten bis wir sterben. Was von uns bleibt ist, neben Kindern, die wir vielleicht haben, unsere Wirkung auf die anderen Menschen und die Natur und auf dieses nichtmaterielle Bauwerk. Unser Anteil daran mag klein sein, seine Wirkung ist jedoch wichtig, wie klein sie auch immer sein mag, da in einem Gleichgewicht der Kräfte oder eine nichtlinearen Vernetzung kleine Änderungen in der Zukunft große Effekte hervorrufen können ( entsprechend dem Schmetterlingseffekt, siehe dazu z.B. Wikipedia ). Unterstellt man, dass unsere Erbanlagen auch Einfluss darauf haben, welche Teile der Kultur wir im Laufe unseres Lebens bevorzugt bei uns einbauen und im Wettbewerb mit anderen verstärken, so kann es umgekehrt sein, dass später geborene durch unsere Einflüsse auf Bräuche und Verhalten geformt werden, bzw. die Verhaltensmuster bei Ihnen gefördert werden, die wir bevorzugen. Ist dies eine Art weiterleben nach dem Tode?
filfys - 8. Mär, 18:11