Freitag, 5. Februar 2010

Lachen als erleichtertes Kriegsgeschrei, Gähnen als Warnung

Lachen und Gähnen sind bewußte Zwangshandlungen, d.h. sie unterliegen nicht unserem Willen, sind uns aber bewußt, anders als viele unbewußte Handlungen, die wir gar nicht mehr wahrnehmen. Da die Handlungen unwillkürlich stattfinden, liegt der Gedanke nahe ihren Ursprung in unserer tierischen Vergangenheit zu suchen und dort vielleicht die Erklärung für die Handlung zu finden. Affen reagieren auf Überraschungen mit kollektivem Geschrei und zeigen dabei ihre Zähne. Beides sind Drohgebärden. Geschrei soll potentielle Angreifer irritieren und das Gebiss als Warnung vor Verletzungen gezeigt werden. Auch Vögel reagieren auf Überraschungen mit Geschrei, wenn zum Beispiel die Katze sie knapp verfehlt. Die Erleichterung über die glückliche Lösung einer plötzlichen Anspannung mit Kriegsgeschrei zu beantworten, hat wohl in der Entwicklungsgeschichte Erfolg gehabt. Wenn wir einen Witz hören, besteht dieser zunächst aus einer Phase der Anspannung, abgelöst von einer Pointe, die zunächst eine überraschende Zuspitzung der Anspannung bewirkt. Sobald wir die Pointe verstanden haben löst sich die Spannung und wir reagieren mit erleichtertem Gegackere oder zerhacktem Geschrei, weil wir die Aufgabe gelöst haben. Da Glück verstanden werden kann als ein Gefühl guter Funktion, ist es nur natürlich, dass wir froh sind über unsere gute Reaktion. So gehört zum Lachen eben das Glücksgefühl.
Anders ist es beim Gähnen. Das kommt möglicherweise daher, dass unsere Vorfahren, wenn sie müde wurden, Ihre Zähne zeigten, um den potentiellen Rivalen rundum zu zeigen, dass sie gesund und wehrhaft sind, damit diese nicht etwa auf die Idee kommen die Müdigkeit zum Angriff zu nutzen. Bei Tieren ist das Drohgähnen bekannt.
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Lorenz, Konrad
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Zuletzt aktualisiert: 22. Aug, 16:31

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